Nordamerika Juli 2015

01.07.2015 – 08.07.2015
In Dawson City fanden am Samstag die „World Championship“ im Goldwaschen statt. Am Yukonufer waren dann auch etliche Stände und die Goldwaschbecken aufgebaut. Der Start verzögerte sich leider doch noch um eine ganze Zeit. Deshalb machten wir uns dann auf zur Fähre, um mit Hugo auf die andere Seite des Yukon überzusetzen.
Hier begann dann der „Top of the World Highway“, die Verbindungsstraße von Dawson City (Yukon, Kanada) zum Alaska Highway (Alaska, USA). Gesamtstreckenlänge ca. 160 km davon fast alles unbefestigte Schotterstraße. Es war trocken und staubig, so sah Hugo danach auch aus.
In Alaska ging es weiter in Richtung Norden nach Fairbanks. Die Unzahl der Waldbrände in Alaska, angeblich über 360, sorgten für undurchsichtige, nach Rauch riechende Umgebungsluft. Je näher wir Fairbanks kamen, desto dichter wurde die Luft. Fast hätten wir den Weihnachtsmann an seinem Wohnort in North Pole, kurz vor Fairbanks, wegen der undurchsichtigen Luft nicht gefunden.
Am nächsten Tag ging es nach Chena Hot Springs, einem Hotelresort mit heißen Heilquellen. Eine der Sehenswürdigkeiten ist hier das Eismuseum, eine eiskalte Halle mit Eisskulpturen, Eisbar, 4 Schlafzimmern aus Eis und Cocktails in Gläsern aus Eis. Toll anzusehen auch wenn es innen nur -6° C sind.

 

 

09.07.2015 – 17.07.2015
Um die Mittagszeit sind wir von Fairbanks zum Dalton Highway aufgebrochen. Endpunkt des Highway ist Deadhorse an der Prudhoe-Bay. Die Gesamtstrecke (eine Richtung) beträgt 803 km. Die ersten 130 km sind asphaltiert, danach gibt es nur noch gelegentlich unbeschädigte Asphaltstück (ca. 80 km) der Rest ist mehr oder weniger gute Schotterstrecke, von Waschbrett bis Schlamm. Erster Punkt für uns war der Yukon und ca. 10 km dahinter HotSpot, ein Camp mit einer herrlichen kleinen Imbissbude und einem Campground. Die Burger wurden frisch zubereitet und waren Klasse.
Am nächsten Tag ging es weiter zum Polarkreis und dann bis Coldfoot, einem Arbeitercamp mit einem Saloon, Hubschrauberlandeplatz, Werkstatt, Lodge, Tankstelle und einem phantastischen, informativen Rangerzentrum. Wohnmobile durften auch kostenlos hier stehen.
Am nächsten Morgen fuhren wir durch die Brooks Range, dem Grenzgebirge zur flachen arktischen Tundra. Hinter dem Atigun-Pass fuhren wir in die Tundra und übernachteten hier am Galbraith-Lake wo wir eine Polarnacht ohne Sonnenuntergang, aber mit unglaublich vielen Mosquitos, erlebten. Hier war auch unser Endpunkt auf dem Dalton Highway. Die letzten 200 km nach Deadhorse haben wir uns erspart.
Auf dem Rückweg trafen uns dann noch in einem Schotterstück ein paar Steine eines entgegenkommenden LKWs. Seitdem ist die Windschutzscheibe HUGOs von einem 40 cm langen Riß verziert.
Nach ein paar Tagen in Fairbanks machten wir uns auf den Weg in Richtung Anchorage. Im Denali-Nationalpark hatten wir leider sehr schlechtes Wetter, sodass wir uns hier nicht länger aufgehalten haben. Interessant war das Headquarter des Iditarod Trail Race, dem bekannten Hundeschlittenrennen, in Wassilla. Von hier ging es weiter zur Kenai-Halbinsel nach Homer, dem Fischfangort für Heilbutt. Prämiert wird der größte Heilbuttfang des Jahres. Im Moment steht der Rekord bei 365 US Pound.

18.07.2015 – 22.07.2015
In Homer haben wir ein paar Tage auf dem Spit, einer ca. 10 km langen Landzunge gestanden. Auf der Landzunge stehen am Hafen entlang eine Menge bunter Häuser in denen Restaurants, Imbissbuden, Agenturen für geführte Fischtouren und Andenkenläden untergebracht sind. Ein schönes buntes Bild. Der Spit ist das Fischfangrevier für Heilbutt und Lachs. Im Moment strömten Massen von Fischern nach Homer und stürzten sich in die Fanggründe. Man hatte das Gefühl, für die Leute gibt es nur noch fischen, fischen, fischen….. bis die maximal zulässige Menge an Fang für den Tag erreicht ist. Am nächsten Tag startet dasselbe wieder von vorne.
Von Homer ging es zurück in Richtung Seward. Zwischenstation für 2 Tage war Ninilchik wo wieder Massen von Fischern ihre Boote ins Wasser brachten. Hier gibt es große Traktoren mit Hänger, die die Boote auf den Hänger laden und dann über den Strand das Boot zu Wasser lassen. Das Ganze geht mit einer unglaublichen Geschwindigkeit.
Neben uns stand eine Familie (12 Leute, Erwachsene und Kinder) aus New Mexico, die in ihrem Urlaub mit dem Trailer nach Alaska zum Fischen hochgefahren ist (ca. 4000 Meilen eine Strecke).
Unser Weg geht jetzt nach Seward, wo wir mit dem Boot eine Tagestour zu den Gletschern unternehmen werden. Mit etwas Glück kann man eine Menge Tiere (Wale, Seeotter, Vögel) sehen.

23.07.2015 – 31.07.2015
Wir verlassen den schönen Platz am Meer und fahren in Richtung Seward, wo wir eine Bootstour zu den Gletschern machen wollen. Auch in Seward sind um diese Jahreszeit alle Leute auf das Fischen ausgerichtet. Unser Ankunftstag Mittwoch ist absolut verregnet, deshalb buchen wir für Freitag die Tour. Donnerstags ist gutes Wetter, ein bisschen bewölkt. Wir fahren zum Exit Glacier. Hier kann man in einer kurzen Wanderung zum Fusspunkt des Gletschers laufen. Es hat sich gelohnt, diese kleine Strecke zu wandern. Freitag ist strahlend blauer Himmel, Superwetter. Morgens geht es um 9 Uhr los in Richtung  Northwestern Gletscher. 12 Std. auf dem Boot. Zwischendurch immer wieder Stopps, wenn irgendwo die Möglichkeit besteht, dass Wale zu sehen sind. Und tatsächlich sehen wir auch ein paar Buckelwale und einen Finnwal. Danach noch Seehunde und als Höhepunkt die Gletscher. Ein paar Mal kalbt auch der Gletscher. Auf den im Wasser treibenden Eisstücken liegen dann die Seelöwen und sonnen sich. Auf der Rückfahrt tauchen noch einmal 2 Buckelwale dicht neben unserem Schiff auf. Eine sehr schöne Tour bei der wir viel gesehen haben. Von Seward weiter Richtung Anchorage. Am Bird Creek wollten wir noch einmal die Angler fotografieren. Es waren auch jede Menge am Fluss. Plötzlich tauchte am Ende des Flusses ein Grizzly auf, rannte in das Wasser, wieder raus, alles so ungefähr 15m von den Anglern entfernt. Die zogen sich so langsam aus der Bärennähe zurück. Irgendwann war er verschwunden.
Weiter in Richtung Valdez, wo wir bei schlechtem Wetter nur für eine Übernachtung gestanden haben. Danach beendeten wir, wie wir glaubten, unseren Alaskabesuch.